Befreiung zum inneren Glück der Alegria

Befreiung zum inneren Glück der Alegria

Mittwoch, 20. April 2011

. . . innere Befreiung

Wer meine Beiträge liest, hat ja sicher erkannt, dass ich alles verstehen möchte und grundsätzlich positiv zu allem eingestellt bin. Und das ist auch gut so.
Ein Grund, warum ich hier auf der Insel Hispaniola bin, ist ja auch der, dass ich verstehen möchte, wie die haitianische Kultur tickt und was es mit dem Voodoo-Zeugs auf sich hat. Ich bin ja schon immer spirituell gut drauf gewesen und mein Verständnis für die Kulturen dieser Welt hat mich erkennen lassen, dass es kein gut oder schlecht und kein richtig oder falsch gibt, sondern nur ein Verstehen des Menschen in seiner Welt.

Unser christlich-jüdisch-muslimisches Weltbild baut auf eine dogmatische Gottesvorstellung des 'du musst' und 'du darfst nicht' auf. Ich halte dieses dogmatische Gottesverständnis nicht nur für äusserst problematisch, sondern auch für menschenfeindlich, weil es einem Klerus Vorschub leistet, der seine Pfründe zu vermehren und seine Vormachtstellung gegenüber einem Gläubigen-Fussvolk zu sichern trachtet.

Für mich ist der eigene mystische Zugang zur geistigen Welt ein unverzichtbarer Bestandteil meiner theistischen Gottesvorstellung. Erlösung als Zentralbegriff der biblischen Heilsbotschaft verstehe ich nicht ausschliesslich spirituell, sondern schon als einen Weg aus der Armut der irdischen Gegenwart. Daher stehe ich sowohl dem machtorientierten Zentralistischen Kirchenstaat, als auch den neokolonialistischen Formen der herrschenden Wirtschaftsmächte kritisch gegenüber.

Religion bedeutet für mich den eigenen mystischen Zugang zur Gemeinschaft mit dem Himmel und mit Gott. Ich halte Befreiungstheologen wie Dom Helder Camara, Gustavo Gutierrez, Oscar Romero und Leonardo Boff, die ihre Arbeit einer Erlösung der Menschen aus der Armut gewidmet haben, für die kompetentesten Sprecher der Menschheit im Kontakt mit dem Himmel. Ich verstehe Befreiungspsychologie vor allem als eine innere Befreiung von jeder Art von Manipulation und Unterdrückung. Zunaechst besteht jedoch ein Menschenrecht fuer ausreichendes Essen, Trinken und Wohnen, zu einem selbstbestimmten Leben und zu einem eigenen Zugang zum Himmel und zu Gott.
Im Hinblick auf ausreichend Essen, Trinken und Wohnen habe ich aus dieser Sicht mein Wirkungsfeld auf das Armenviertel La Saline am Hafen von Port au Prince gerichtet, der Hauptstadt von Haiti.

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